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Königrufen in Tirol

"Der Tisch spricht!"

Regeln. Sitten. Spielkultur

Bedingt durch die lange Geschichte und die breite regionale Verbreitung hat sich insbesondere im Königrufen eine große Zahl an unterschiedlichen Regeln entwickelt. Auf dieser Seite findest du die bei uns gültigen Spielregeln und die ihnen zu Grunde liegenden Prinzipien. Abgerundet wird dieser Abschnitt durch einen Regelvergleich über einige maßgebliche Regelwerke. Im mittleren Abschnitt geht es um die Themen Tarocksitten, Spielkultur und Etikette. Am Ende stehen Formulare zum Mitschreiben als Vordruck zum Download bereit.

 

 

Spielregeln. Erläuterungen

Unsere Hausregeln fußen in erster Linie auf Innsbrucker und Lienzer Traditionen. Durch den vielfältigen Kontakt zu den unterschiedlichsten Tarockrunden aus Tirol und ganz Österreich flossen weitere Elemente ein. Die Regeln wurden – unter Berücksichtigung anderer Regelwerke und sämtlicher verfügbarer Tarockliteratur – laufend verfeinert.

Spielregeln

regeln-cup.pdf Cupregeln – Turnierregeln des Tiroler Tarockcups
regeln-skoty.pdf Skotyregeln – Spielregeln für Skoty-Trophy, Online Card Games & Co.
regeln-auslegung.pdf Erläuterungen – Regelauslegung und Richtlinien für Schiedsrichter und Spieler
taroquette.pdf Tarocketikette – Hinweise zu Spielkultur und Usancen
taroquette-online.pdf Online-Etikette – Hinweise zu Onlinetarock und Videokonferenzen

Starthilfe

regeln-kurs.pdf Kursregeln – Spielregeln für Einsteiger (Schulungsunterlage)
tarockfibel.pdf Tarockfibel – Grundzüge des Königrufens (zweiseitig drucken, Bindung an kurzer Kante)
tarock-merksaetze.pdf Tarockmerksätze – Hilfreiche Sprüche für Neulinge
koenigrufen-kompakt.pdf Königrufen kompakt – Gebote und Binsenweisheiten (von Wolfgang Mayr).

Tarockvarianten

regeln-hopfgarten.pdf Hopfgarter Turnierregeln – für das Turnier in Hopfgarten in Defereggen
regeln-zu-zweit.pdf Strohmandln – für 2 Spieler
regeln-zu-dritt.pdf Königrufen zu dritt mit Strohmann – für 3 Spieler (inklusive aller Ruferspiele)
regeln-zu-sechst.pdf Königrufen zu sechst mit 2 gerufenen Königen – für 6 Spieler (mit je 8 Karten)
regeln-zwanzigerrufen-illustriert.pdf Illustriertes Zwanzigerrufen – original ungarisches Zwanzigerrufen (Robert Sedlaczek)

Historie

tirolcup-historie.pdf Historie Tirolcup – Entwicklung der Lizitationstabelle des Tiroler Tarockcups
skoty-historie.pdf Historie Skoty – Entwicklung der Lizitationstabelle der Skoty-Trophy
regeln-anpassungen.pdf Anpassungen – Historie der Regeländerungen

Rules in english / Le regole italiane

tarock-dictionary.pdf Dictionary – deutsch/english/francais/espagnol/italiano/russki
www.pagat.com Card Game Rules – umfangreiche Regelsammlung (von John McLeod)
www.pagat.com/tarot/koenig.html Königrufen – Card Game Rules (John McLeod)
www.pagat.com/tarot/krufsk.html Königrufen – Remarks on Skilful Play (John McLeod)
cuprules-in-english.pdf Cuprules – Tournament Rules of the Tyrolean Tarockcup (by Robin Knight)
hopfgarter-tournament-rules.pdf Hopfgarten – Tournament rules Hopfgarten in Defereggen (Osttirol)
tarocco-italiano.pdf Tarocco italiano – Le regole italiane (Claudia Loserth)

 


Perfektion ist erst dann erreicht,
wenn man nichts mehr weglassen kann.
Leonardo da Vinci (1452–1519)

Prinzipien. Regelvergleich

 

Prinzipien

Ideale Regeln gibt es nicht, gute aber schon. Sie sollten klar und verständlich sein, den Glücksfaktor klein halten und attraktive Spielmöglichkeiten bieten. Sie sollten daher auf den folgenden Prinzipien beruhen.

  • Keep it simple! Die Lizitationstabelle sollte übersichtlich und leicht zu merken sein.
  • In der Kürze liegt die Würze! Auf unnötige Sonderregeln und Redundanzen sollte man verzichten.
  • No guts no glory! Aktives Spiel und mutige Ansagen sollten belohnt werden.
  • Raus aus der Staude! Passives Spiel und Staudenhocken sollte bestraft werden.
  • Vielfalt statt Einfalt! Lokale Spielelemente sollten erhalten bleiben.
  • Ordnung statt Chaos! Überregionale Standards sollten eingehalten werden.
  • Regelsicherheit: Regeländerungen sollten nur mit Bedacht vorgenommen werden.
  • Tradition: althergebrachte Spielweisen sollten beachtet werden.
  • Innovation: neuen Entwicklungen sollte man offen gegenüberstehen.

Ich habe versucht, diese sich teils widersprechenden und daher nur schwer unter einen Hut zu bringenden Prinzipien bestmöglich zu berücksichtigen und hoffe, dass die dabei gemachten Kompromisse weitestgehend akzeptiert werden. Mein Hauptaugenmerk lag dabei stets darauf, ein in sich stimmiges und ausgewogenes Regelwerk zu schaffen, das in erster Linie Spaß und Spielwitz fördert und unter Bewahrung von Tiroler Traditionen dem Königrufen in seiner modernen Spielweise gerecht wird.

 

Zudem beruhen die Tarockregeln auf Gesetzmäßigkeiten, gegen die ein gutes Regelwerk nur in begründeten Ausnahmefällen verstoßen sollte.

  • Positive Spiele überbieten gleichwertige Negativspiele.
  • Schwarze Spiele überbieten gleichwertige Farbenspiele.
  • Einzelspiele zählen mehr als Ruferspiele.
  • Spiele mit weniger Talonkarten überbieten gleichartige Spiele mit mehr Talonkarten.
  • Negativspiele mit weniger Stichen überbieten gleichwertige Negativspiele mit mehr Stichen.
  • Solo- und Ouvertspiele zählen das Doppelte der entsprechenden Basisspiele.

 

Vergleich

Regelvergleich

regelvergleich-grundsaetzliches.pdf Regelvergleich – Grundsätzliche Überlegungen
regelvergleich-cups.pdf Regelvergleich Cups – Differenzen der drei Regelsysteme
regelvergleich-detailliert.pdf Regelvergleich im Detail – detaillierte Gegenüberstellung maßgeblicher Regelwerke
lizitationstabellen-cups.pdf Vergleich Lizitationstabellen Cups – aktuelle Gegenüberstellung Cups

Regelwerke

 
www.tarockcup.at Cupregeln Raiffeisen Tarockcup Austria im Mühlviertel (OÖ)
www.hausruckcup.at Cupregeln Hausruckviertler Tarockcup (OÖ, S)
https://tarock.web.app Cupregeln Wiener Tarockcup (W, NÖ, St, K)
tarockregeln-tiroler-cupregeln.pdf Cupregeln Tiroler Tarockcup (T).
https://steirercup.webnode.at/ Cupregeln Steirischer Tarockcup (St)
http://tarockrunde-sauwald.jimdo.com Cupregeln Sauwaldcup im Innviertel (OÖ)
www.tarockoesterreich.at Cupregeln Ö-Finale in Linz
regeln-skoty.pdf Regeln Skoty – Spielregeln Skoty-Trophy
regeln-somhany.pdf Regeln Somhany – Spielregeln Sommerstadltarock

"Das Ärgerliche am Ärger:
Man schadet sich, ohne anderen zu nützen!"
Kurt Tucholsky (1890–1935)

Sitten. Taroquette

Spaß und Spielwitz, sowie Fair-Play und gegenseitiger Respekt stehen im Vordergrund. Damit das auch so bleibt, gibt die Tarocketikette konkrete Hinweise zur allgemeinen Spielkultur. Wer sich die dort angeführten Spielweisen zu eigen macht, wird an jedem Tarocktisch ein gern gesehener Gast sein.

Die Taroquette gibt Auskunft über aktuelle Tischsitten, der TarocKant macht sich ein paar Gedanken zur allgemeinen Spielkultur und die Tarock(un)sitten bieten einen historischen Einblick in vergangene Epochen des Tarockspiels.

 

taroquette.pdf Taroquette – die Tiroler Tarocketikette

 

 

Der TarocKant. Spielkultur

Den Tarocksitten aus dem 19. Jahrhundert möchte ich noch ein paar Gedanken zur Spielkultur anhängen:

A) Was kann ich wissen?

1. Die Regeln.
2. Wer dran ist.
3. Was angesagt ist.
4. Was gespielt wurde.

B) Was soll ich tun?

1. Dir nicht in die Karten schauen lassen. Wörtlich.
2. Nichts verraten. Auch nicht durch Mimik oder Gestik.
3. Achtsam und aufmerksam sein, mitdenken und zügig spielen.
4. Die Karten nicht dreschen und beim Mischen nicht schneiden.
5. Immer höflich bleiben – weder motzen, noch protzen.
6. Fair spielen und die Contenance bewahren.

C) Was darf ich hoffen?

Den Mond zu fangen, Ruhm zu erlangen,
dem Alltag entrinnen, den Sieg zu erringen.
Den König oder Pagat ultimieren,
oder wenigstens ein paar Damen zu schmieren.
Immer hoffen, einen Valat zu machen,
vor allem aber: genießen und lachen.

Kurz und gut,
spiel achtsam und klug und vergiss nicht aufs weiter
und bleib dabei ehrlich, gelassen und heiter!

Tarock(un)sitten. Aus drei Jahrhunderten

 

Schon im Jahre 1821 stellten verdrießliche Eigenschaften die Geduld der Mitspieler auf die Probe – hier ein kleiner Einblick in Verhaltensrichtlinien vergangener Epochen, die auch im 21. Jahrhundert nichts an Aktualität verloren haben.

 

Theoretisch-praktische Anweisung zur gründlichen Erlernung des beliebten Tarok-Tappen-Spiels, sowohl durch genaue Bestimmung aller Regeln und Feinheiten, als auch durch die Beobachtung und Auseinandersetzung mehrerer angeführter, sehr schwieriger Beyspiele:
(Wien und Prag, 1821. Bey Carl Haas, Buchhändler, Herausgegeben von einem genauen Kenner)

"Wir setzen voraus, daß Jeder, der das Tarok-Tappen nach dieser Anweisung gründlich erlernen will, sowohl die Figuren, als auch die auf alle Spiele anwendbaren Hauptregeln bereits kennen werde, nähmlich:
1. Nichts zur Unzeit zu sprechen.
2. Die Karte so geschickt an sich zu halten, daß kein Mitspieler hineinsehen könne.
3. Nicht voreilig zuzuwerfen.
4. Nicht aus Unachtsamkeit Fehler zu begehen, wohin besonders das Nichtwissen: an wem das Ausspielen oder Karten geben sey ? gehört.
5. Nicht durch langweiliges Ordnen, zweifelhaftes Legen und wechselweises, unnöthiges Anziehen der Karten, durch zu vieles Besinnen, durch Rechthaberey, und dergleichen oft sehr verdrießliche Eigenschaften, die Geduld der Mitspieler auf die Probe zu stellen ..."

 

Gründliche und leichtfaßliche Anleitung zur baldigen Erlernung des beliebten Tarock-Königrufen, oder die Kunst, dasselbe in kurzer Zeit nach Regeln und Beispielen theoretisch und praktisch spielen zu lernen:
(Wien, 1840, Von einem alten Praktikus, Im Verlag bei Singer & Goering)

"Benehmen beim Spiele
– Fertigkeit im Kartengeben, schnelles Ordnen der Blätter, gehöriges und schnell besonnenes Ansagen der Spiele, richtiges Ausspielen und Zugeben der Blätter ohne langes Besinnen und zweifelhaftes Anziehen (sogenanntes Zupfen) sind unerläßliche Bedingnisse, um nicht die Geduld der übrigen Mitspieler auf zu harte Proben zu stellen.
Durch Gebehrden oder Mienen die Wichtigkeit eines Kaufes oder ausgespielten Blattes verrathen, oder Unwillen zeigen, wenn schlecht oder nicht nach Wunsch ausgespielt worden ist – eine Karte voreilig zur Zugabe schon bereit halten – und viele andere derlei Gebräuche sind sich nicht anzugewöhnen, und wenn dieß geschehen wäre, wieder abzulegen.
– Wer im Gewinne übermüthig und im Verluste mürrisch wird, gilt für einen unangenehmen Gesellschafter. Jener, welcher alles besser wissen und immer kritisiren will, wird sich als anmaßend bloß stellen.
– Man trachte daher nach Kräften beizutragen, damit der Zweck erreicht werde, nämlich um einige freie Stunden im Frohsinn und Vergnügen zuzubringen..."

 

Nie ohne Pagat Ultimo! Neue Winke und Vortheile beim Tarokspiel und dem so beliebten Königrufen. Nebst einer Anleitung zum Lhombre und Boston:
(Wien, 1855, Christian Vanderheid, Verlag von Albert A. Wenedikt)

"Beim Mischen und Geben der Karten gehört eine gewisse Fertigkeit, die sich Männer von gutem Ton noch bevor sie sich zum Spieltsich setzen, eigen machen sollen; denn es gibt für den Zuschauer nichts Unangenehmeres als ein ungeschicktes Umgehen mit dem Talon, oder plumpes Uebereinanderstopfen der Karten beim Mischen, wodurch die Karten leicht schadhaft, folglich kennbar gemacht werden können, so wie durch das Herausfallen und Umwerfen eines Blattes unbedingt Störungen eintreten müssen."

 

Tarock für Jedermann:
(Wien, 1950, Siegfried Hackl)

"Kein Spieler ist unfehlbar. Bedenke dies wenn du Fehler machst und erst recht bei den anderen!"